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Ausgabe 44 des Lichtenfelser Stadtmagazins mit Artikel ab Seite 32

Be­we­ge­rin der Stadt Lichtenfels

  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Be­we­ger be­we­gen et­was, sie schie­ben et­was an.
Für sich, für an­de­re und weil sie sich trau­en.
Doch wer sind sie?
Das Stadt­ma­ga­zin hat da ein paar Fragen.

Die Lich­ten­fel­se­rin Ve­re­na Kolb stu­diert Psy­cho­lo­gie im Mas­ter. Doch als ob sie da­mit nicht aus­ge­las­tet wä­re, hat die 22-Jäh­ri­ge das Feld der Schrift­stel­le­rei be­tre­ten. In­klu­si­ve Re­cher­che­tä­tig­keit, dem Kon­zi­pie­ren von Plots und der psy­cho­lo­gi­schen Aus­lo­tung von Fi­gu­ren. Mitt­ler­wei­le hat die jun­ge Frau ih­ren zwei­ten Ro­man ver­öf­fent­licht und kann sich ein Le­ben und Ar­bei­ten auf bei­den Fel­dern vor­stel­len — Psy­cho­lo­gie und Autorentum.

Was wür­den Sie tun, wenn Sie mor­gen ei­nen rie­si­gen Bat­zen im Lot­to gewönnen?

Al­so erst­mal: mich freu­en – nein, mich RIE­SIG freu­en, ju­belnd durch mei­ne Miet­woh­nung hüp­fen und ei­nen Tag spä­ter aus­zie­hen. Auf Nim­mer­wie­der­se­hen Miet­woh­nung, tol­les Wohn­haus, ich komme!

Was lö­sen die Wör­ter Ren­te und Pen­si­on in Ih­nen aus?

Ren­te? Pen­si­on? Wel­che Ren­te und Pension?

Wie wür­den Sie sich beschreiben?

Ziel­stre­big, of­fen und neu­gie­rig. Oh, und lus­tig – na­tür­lich. Al­so zu­min­dest dach­te ich das so lan­ge, bis ich ver­sucht ha­be, ei­nen sa­ti­ri­schen Text zu schrei­ben und nach ca. 50 Sei­ten pseu­do-lus­ti­ger Wit­ze, die so flach wa­ren, dass sie durch ei­nen Brief­kas­ten­schlitz ge­passt hät­ten, das Pro­jekt auf­gab. Ich will al­so kor­ri­gie­ren: Ich fin­de mich und mei­ne Tex­te durch­aus lus­tig. Mei­ne Test­le­ser fan­den es so … na ja, sa­gen wir: auf nied­rigs­tem Schenkelklopfer-Niveau.

Wer wa­ren die Hel­den Ih­rer Kindheit?

Ein­deu­tig Litt­le Food, der Lang­hals-Di­no und der Dra­che Tabaluga.

Wer sind Ih­re Hel­den heute?

Be­rühm­te Au­toren wie Se­bas­ti­an Fitzek.

Wor­auf sind Sie stolz und warum?

Dar­auf, dass ich – trotz vie­ler Hin­der­nis­se und Si­tua­tio­nen, die mir den letz­ten Nerv raub­ten (ha­ben Sie schon ein­mal ver­sucht, ein 400-sei­ti­ges Buch zu for­ma­tie­ren und das an­schlie­ßend mit ei­nem On­line-For­mu­lar bei ei­ner Dru­cke­rei ein­zu­rei­chen? Nein? Gut, Sie ha­ben sich ei­ni­ges an Ner­ven­ar­beit ge­spart) – den­noch vor zwei Jah­ren mei­nen ers­ten Thril­ler ver­öf­fent­lich­te und die­sen Som­mer mei­nen zwei­ten herausbrachte.

Was ist Ih­nen peinlich?

Ich ha­be das schreck­lichs­te Ge­sich­ter- und Na­mens­ge­dächt­nis, das man sich nur vor­stel­len kann. Da gibt es im­mer sehr viel Po­ten­ti­al für pein­li­che Be­geg­nun­gen wie: „Oh, Ve­re­na, ich ken­ne dich doch von der letz­ten Buch­mes­se!“ Ich – mal wie­der kei­ne Ah­nung: „Ähm hm … joa … kann sein …“ „Ja! Wir ha­ben rich­tig lan­ge mit­ein­an­der ge­re­det über die­sen Thril­ler mit dem Löf­fel­mör­der!“ „Löf­fel­mör­der … ähm … klingt ja span­nend.
Und der haut sei­ne Op­fer so lan­ge mit ei­nem Löf­fel, bis sie um­fal­len, oder wor­um ging’s da nochmal …?“

Die Bewegerin im Lichtenfelser Stadtmagazin Nr. 44
Die Be­we­ge­rin im Lich­ten­fel­ser Stadt­ma­ga­zin Nr. 44

Was war das schöns­te Kom­pli­ment, wel­ches Sie je für ei­ne Ar­beit er­hal­ten haben?

Das schöns­te Kom­pli­ment ist für mich, wenn Le­ser so be­geis­tert von mei­nem Buch sind, dass sie es so­gar ih­ren Freun­den weiterempfehlen.

Wel­cher Ar­beits­typ sind Sie? Ge­hen Sie al­les gleich an oder war­ten Sie auf den letz­ten „Drü­cker“?

Wenn es um mei­ne krea­ti­ve Ar­beit als Au­torin geht, kann ich nicht „ein­fach drauf­los­ar­bei­ten“, nein, im Ge­gen­teil: Die Stim­mung muss pas­sen, die Ta­ges­zeit (ich schrei­be stets mit­ten in der Nacht) und die Aus­wahl der Mu­sik (ich hö­re wäh­rend des Schrei­bens zur Sze­ne pas­sen­de Mu­sik, al­so meist düs­te­re). Da ich häu­fig oh­ne Dead­lines ar­bei­te, ha­be ich zum Glück auch kei­nen Zeit­druck und kann die Ge­schich­te in mei­nem Tem­po zu Pa­pier bringen.

Was tun Sie, wenn Sie ei­ne gu­te Idee brauchen?

Ich schaue Thril­ler-Se­ri­en auf Net­flix oder le­se Bü­cher in die­sem Gen­re. Wenn das nicht reicht, set­ze ich mich in ein Kaf­fee oder die Bahn und be­ob­ach­te an­de­re Leu­te. Was ich da­bei er­fah­re, bie­tet oft mehr Ma­te­ri­al für ei­nen Thril­ler als die Se­ri­en.

Wel­chen Hu­mor mö­gen Sie?

Dunk­len Hu­mor. Je düs­te­rer, des­to besser.

Was möch­ten Sie im Le­ben noch un­be­dingt erleben?

Ich möch­te un­be­dingt ein­mal die Schau­plät­ze mei­nes ers­ten Thril­lers be­su­chen, al­so die schi­cken Ca­si­nos von Las Ve­gas und die Wüs­ten­stadt Phoe­nix im US-Bun­des­staat Arizona.

Emp­feh­len Sie uns drei Bücher.

Emp­feh­lung Nr. 1: „Ge­fan­gen im Netz der Spin­ne“: Ein span­nungs­ge­la­de­ner Thril­ler über ei­ne Ent­füh­rung in ei­nem end­zeit­li­chen Ame­ri­ka von der selbst­ver­ständ­lich wahn­sin­nig ta­len­tier­ten Au­torin na­mens … oh, das bin ja ich.
Emp­feh­lung Nr. 2: „Extinc­tia“ eben­falls von mir: Ein ac­tion­rei­cher End­zeit-Thril­ler über ei­ne jun­ge Frau, die oh­ne Er­in­ne­run­gen in ei­nem Alb­traum­sze­na­rio zu sich kommt und Licht ins Dun­kel ih­rer Ver­gan­gen­heit brin­gen muss.
Emp­feh­lung Nr. 3: „Echo­lost – Für im­mer eins“ von mei­ner Au­toren­kol­le­gin Da­nie­la Gess­lein. Ein Kri­mi mit ro­man­ti­schen Ele­men­ten über ei­ne Frau, die sich auf die Su­che nach ih­rem ver­schol­le­nen Mann begibt.

Au­tor: Mar­kus Hägg­berg
Bil­der: Mar­kus Häggberg

Al­le In­hal­te wur­den im De­zem­ber 2023 im Stadt­ma­ga­zin Lich­ten­fels — Aus­ga­be No. 44 im In­halts­ver­zeich­nis auf Sei­te 5 und auf den Sei­ten 32 und 33 abgedruckt.