Beweger bewegen etwas, sie schieben etwas an.
Für sich, für andere und weil sie sich trauen.
Doch wer sind sie?
Das Stadtmagazin hat da ein paar Fragen.
Die Lichtenfelserin Verena Kolb studiert Psychologie im Master. Doch als ob sie damit nicht ausgelastet wäre, hat die 22-Jährige das Feld der Schriftstellerei betreten. Inklusive Recherchetätigkeit, dem Konzipieren von Plots und der psychologischen Auslotung von Figuren. Mittlerweile hat die junge Frau ihren zweiten Roman veröffentlicht und kann sich ein Leben und Arbeiten auf beiden Feldern vorstellen — Psychologie und Autorentum.
Was würden Sie tun, wenn Sie morgen einen riesigen Batzen im Lotto gewönnen?
Also erstmal: mich freuen – nein, mich RIESIG freuen, jubelnd durch meine Mietwohnung hüpfen und einen Tag später ausziehen. Auf Nimmerwiedersehen Mietwohnung, tolles Wohnhaus, ich komme!
Was lösen die Wörter Rente und Pension in Ihnen aus?
Rente? Pension? Welche Rente und Pension?
Wie würden Sie sich beschreiben?
Zielstrebig, offen und neugierig. Oh, und lustig – natürlich. Also zumindest dachte ich das so lange, bis ich versucht habe, einen satirischen Text zu schreiben und nach ca. 50 Seiten pseudo-lustiger Witze, die so flach waren, dass sie durch einen Briefkastenschlitz gepasst hätten, das Projekt aufgab. Ich will also korrigieren: Ich finde mich und meine Texte durchaus lustig. Meine Testleser fanden es so … na ja, sagen wir: auf niedrigstem Schenkelklopfer-Niveau.
Wer waren die Helden Ihrer Kindheit?
Eindeutig Little Food, der Langhals-Dino und der Drache Tabaluga.
Wer sind Ihre Helden heute?
Berühmte Autoren wie Sebastian Fitzek.
Worauf sind Sie stolz und warum?
Darauf, dass ich – trotz vieler Hindernisse und Situationen, die mir den letzten Nerv raubten (haben Sie schon einmal versucht, ein 400-seitiges Buch zu formatieren und das anschließend mit einem Online-Formular bei einer Druckerei einzureichen? Nein? Gut, Sie haben sich einiges an Nervenarbeit gespart) – dennoch vor zwei Jahren meinen ersten Thriller veröffentlichte und diesen Sommer meinen zweiten herausbrachte.
Was ist Ihnen peinlich?
Ich habe das schrecklichste Gesichter- und Namensgedächtnis, das man sich nur vorstellen kann. Da gibt es immer sehr viel Potential für peinliche Begegnungen wie: „Oh, Verena, ich kenne dich doch von der letzten Buchmesse!“ Ich – mal wieder keine Ahnung: „Ähm hm … joa … kann sein …“ „Ja! Wir haben richtig lange miteinander geredet über diesen Thriller mit dem Löffelmörder!“ „Löffelmörder … ähm … klingt ja spannend.
Und der haut seine Opfer so lange mit einem Löffel, bis sie umfallen, oder worum ging’s da nochmal …?“
Was war das schönste Kompliment, welches Sie je für eine Arbeit erhalten haben?
Das schönste Kompliment ist für mich, wenn Leser so begeistert von meinem Buch sind, dass sie es sogar ihren Freunden weiterempfehlen.
Welcher Arbeitstyp sind Sie? Gehen Sie alles gleich an oder warten Sie auf den letzten „Drücker“?
Wenn es um meine kreative Arbeit als Autorin geht, kann ich nicht „einfach drauflosarbeiten“, nein, im Gegenteil: Die Stimmung muss passen, die Tageszeit (ich schreibe stets mitten in der Nacht) und die Auswahl der Musik (ich höre während des Schreibens zur Szene passende Musik, also meist düstere). Da ich häufig ohne Deadlines arbeite, habe ich zum Glück auch keinen Zeitdruck und kann die Geschichte in meinem Tempo zu Papier bringen.
Was tun Sie, wenn Sie eine gute Idee brauchen?
Ich schaue Thriller-Serien auf Netflix oder lese Bücher in diesem Genre. Wenn das nicht reicht, setze ich mich in ein Kaffee oder die Bahn und beobachte andere Leute. Was ich dabei erfahre, bietet oft mehr Material für einen Thriller als die Serien.
Welchen Humor mögen Sie?
Dunklen Humor. Je düsterer, desto besser.
Was möchten Sie im Leben noch unbedingt erleben?
Ich möchte unbedingt einmal die Schauplätze meines ersten Thrillers besuchen, also die schicken Casinos von Las Vegas und die Wüstenstadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona.
Empfehlen Sie uns drei Bücher.
Empfehlung Nr. 1: „Gefangen im Netz der Spinne“: Ein spannungsgeladener Thriller über eine Entführung in einem endzeitlichen Amerika von der selbstverständlich wahnsinnig talentierten Autorin namens … oh, das bin ja ich.
Empfehlung Nr. 2: „Extinctia“ ebenfalls von mir: Ein actionreicher Endzeit-Thriller über eine junge Frau, die ohne Erinnerungen in einem Albtraumszenario zu sich kommt und Licht ins Dunkel ihrer Vergangenheit bringen muss.
Empfehlung Nr. 3: „Echolost – Für immer eins“ von meiner Autorenkollegin Daniela Gesslein. Ein Krimi mit romantischen Elementen über eine Frau, die sich auf die Suche nach ihrem verschollenen Mann begibt.
Autor: Markus Häggberg
Bilder: Markus Häggberg
Alle Inhalte wurden im Dezember 2023 im Stadtmagazin Lichtenfels — Ausgabe No. 44 im Inhaltsverzeichnis auf Seite 5 und auf den Seiten 32 und 33 abgedruckt.